schaffen

Johann Garbers Darstellungen einer paradiesischen Welt finden sich in zahlreichen detailreichen Tuschezeichnungen wieder. Der gesamte Bildraum seiner Blätter ist dicht gefüllt mit Figuren, Objekten, Ornamenten und Schrift. Es ist vor allem die Natur, die sich in seinen Werken ausbreitet. Charakteristische Bildelemente sind z.B. die variantenreichen zeichnerischen Rahmungen seiner Blätter sowie die Darstellung der geschwisterlichen Einheit von Sonne und Mond.

 

Garbers künstlerische Mittel gehen über die Bereiche der Zeichnung und Schrift hinaus: Er widmet sich der Fotografie, der Malerei, der Gestaltung von Objekten und der künstlerischen Transformation seiner Umwelt. Garber eignet sich, vergleichbar mit August Walla, durch die Malerei Objekte und Umgebung an. So ist der Künstler auch zu seiner exklusiven Arbeitssituation gekommen: In einer eigenen Werkstatt im Keller des Hauses der Künstler arbeitet der Künstler unter anderem an seinen „Krickerln“ und „Vogeltischen“.

 

leben

 * 12. August 1947

 

In Wiener Neustadt geboren, wächst Johann Garber zunächst bei seiner Großmutter und später in Jugendheimen auf. Nach der Schule beginnt er eine Lehre zum Maler und Anstreicher, die er jedoch vorzeitig abbricht, da er sich für die Tätigkeit bei einer Baufirma entscheidet. Nach der Ableistung eines neunmonatigen Militärdienstes bei den Pionieren kommt es 1966 zu Garbers erstem Aufenthalt in der „Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Gugging“. Seit seinem 21. Lebensjahr lebt er, abgesehen von einer einjährigen Unterbrechung, fortwährend dort. 1981 gehört Garber zu der Gruppe von künstlerisch talentierten Patienten, die im Rahmen der Initiative Leo Navratils in das heutige Haus der Künstlerziehen. Die ersten Zeichnungen, die Garber anfertigt, sind seit dem Jahr 1977 dokumentiert. 

 

text: maria höger; erschienen in: ansperger, nina (hg.), feilacher, johann (hg.): gehirngefühl.! kunst aus gugging von 1970 bis zur gegenwart, salzburg-wien 2018.